Von Sascha Paduch
Der Welsh Springer Spaniel gilt als einer der ältesten und ursprünglichsten Vertreter der Spanielfamilie. Aufgrund seiner Fellfarbe sticht der Welsh aus der Familie der Spaniels heraus. Das satte Rot besitzt nämlich nur ein Welsh. Mit seinem bestechenden Haarkleid und seinem eleganten, schwungvollen Bewegungsablauf ist der Welsh nicht nur im Ausstellungsring, sondern auch beim Schlendern in der Stadt ein wahrer „Eye-Catcher“.
Das Wesen eines Welsh schwankt von sanft bis rebellisch. Je nach Tagesform und Situation. Aus diesem Grund fordert er oftmals klare Ansagen. Hat man jedoch einen Welsh für sich gewonnen, so besitzt man ein loyaler und treuer Begleiter bis zum Lebensende!
Auch als Jagdhund sieht man den Welsh hin und wieder. Er stöbert für sein Leben gerne. Aus diesem Grund sollte man ihn auch eine Beschäftigungsaufgabe geben, sei es mit der Dummyarbeit, Fährtensuche, Obedience, Mantrailling oder eben mit der Jagd.
Ursprungsland:Großbritannien
Standardnummer: 126
Widerristhöhe: Rüden: ca. 48 cm, Hündin: ca. 46 cm
Verwendung: Stöberhund
FCI-Gruppe 8: Apportierhunde - Stöberhunde - Wasserhunde
Sektion 2 Stöberhunde. Mit Arbeitsprüfung.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Symmetrisch, kompakt, nicht hochläufig, offensichtlich für Ausdauer und harte Arbeit gebaut. Bewegt sich schnell und lebhaft, mit viel Schwung und Schub.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Sehr alte, eigenständige Rasse reinen Ursprungs. Kräftig, fröhlich und sehr lebhaft. Freundliches Wesen, keine Aggressivität oder Nervosität zeigend.
Ein der ältesten Spanielrassen
Der Welsh Springer gilt als eine der ältesten und ursprünglichen Vertreter der Spaniel Familie. Bis ins 16. Jahrhundert zurück gibt es Erzählungen und Erwähnungen über rot - weiße Spaniel. Bestimmt haben sie schon unbewusst den ein oder anderen Welsh auf einem älteren Gemälde gesehen. Oftmals dargestellt in einer Jagdszene. Als Stöber- und Apportierhund ist er schon über 200 Jahre in seiner Heimat Wales im Einsatz. Dort trägt er den Namen „Starter“ (walisisch „Tarfgi“). Seine Aufgabe bei der Jagd ist es, dass Wild zu finden und es „hoch“ zu machen. Damit er es „nach dem Schuss“ seines Führers zu ihm bringen (apportieren) kann. Seit 1902 hat der englische Kennel-Club ihn als eigenständige Rasse anerkannt.
Im Gegensatz zu seinen Verwandten, dem English Springer Spaniel oder dem Cocker Spaniel, gehört der Welsh Springer heute in Deutschland zu den seltenen Spanielrassen. Die Welpenzahl liegt hier zu Lande im Jahr bei ca. 30-40, im Mutterland, den britischen Inseln, bei ca. 300- 400 Welpen. Es wird nicht zwischen Arbeits – und Ausstellungslinien unterscheiden.
Das prägendste Markenzeichen eines Welshs ist sein rot-weißes Haarkleid. Und damit fällt er auf und das möchte er auch! Es vergeht eigentlich kein Spaziergang, Ausflug bei dem man mit einem Welsh an der Leine nicht angesprochen wird. Ganz unweigerlich kommt man dann ins Gespräch und wird interessiert über „das andere Ende der Leine“ ausgefragt.
Sein Exterieur ist geprägt von seinem allgemein symmetrischen, kompakten Körperbau. Welcher offensichtlich für Ausdauer und harte Arbeit geschaffen ist. Das Gebäude sollte nicht zu lang sein, aber im richtigen Verhältnis zur Länge der Läufe stehen. Das bedeutet, dass er weder zu hochbeinig noch „tiefer gelegt“ erscheinen soll. Vielmehr spiegelt die gewünschte Ausgeglichenheit eine harmonische Gesamterscheinung wieder. Seine Kopfform zeigt stets einen freundlichen und sanften Ausdruck. Und auch hier findet man wieder ein Markenzeichen! Seine Behänge (Ohren) sollten der Form eines Weinblattes ähneln. Der Welsh besitzt eine ideale Größe. Er sollte 46 bis 48 cm groß sein. Dadurch qualifiziert er sich als idealer Familien- und Begleithund. Nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Und dadurch mit einem Gewicht um die 20 kg auch nicht zu schwer.
Der kompakte und kräftige Körperbau und seine Ausgeglichenheit machen den Welsh Springer zu einem ausdauernden Jagdbegleiter. Sein freundliches und lebhaften Wesen sind ideale Voraussetzung als Familienhund. Er ist sehr menschenbezogen und anhänglich. Durch sein gutes Auffassungvermögen ist der Welsh leicht erziehbar. Während der Ausbildung sollte, aber auf eine ausreichende Konsequenz geachtet werden, da er immer wieder mit Charme versuchen wird Anweisungen zu umgehen. Am liebsten möchte er bei seiner Familie sein, daher sollte auch das Alleinbleiben frühzeitig und behutsam geübt werden.
Ein Welsh Springer Spaniel ist nicht für eine Zwingerhaltung geeignet. Rüde oder Hündin, beide Geschlechter, sind gleichermaßen liebenswert und anhänglich. Ob als Begleithund, guter Kamerad für Kinder oder als Sportler, der Welsh bleibt bis ins hohe Alter ein treuer Freund. Der immer und überall dabei sein möchte.
Zu guter letzt kann man einen Welsh nicht besser beschreiben als R. Jacobs in seiner Ode an den Welsh Springer Spaniel: „Kein Trottel, kein Schoßhund, süß und sanft, manchmal rebellisch, wechselhaft wie der Wind in den Bergen von Wales, aber immer lieblich wie diese.“.