von Vanessa Malkmus
Das Schlüsselwort für den Field Spaniel lautet vor allem eines, und zwar „edel“! Dank seiner edlen Silhouette ist er unverkennbar in der Familie der Spaniels und wirkt auf den ersten Blick als wäre er von „vornehmer“ Herkunft. Der Field ist ein mittelgroßer Spaniel mit attraktivem Haarkleid. Dieses sollte lang, glatt, glänzend und von seidiger Beschaffenheit sein. Meistens sieht man den Field in Leberbraun (in allen möglichen Schattierungen), ab und an auch in einem reinen Schwarz oder eher selten in Roan (geschimmelt).
Er ist unter den Spaniel-Rassen nicht nur der älteste Vertreter der Landspaniels, sondern auch einer der seltensten. Dabei besticht er, als ursprünglich für die Jagd gezüchtet, und als wahrer Naturbusche beschrieben, nicht nur durch sein vornehmes und edles Aussehen, sondern auch durch sein sanftmütiges, freundliches und (sofern man ihn für sich gewinnen konnte) treues Wesen.
Ursprungsland: Großbritannien (UK)
Standardnummer: 123
Widerristhöhe: Rüden: ca. 46 cm, Hündinnen: ca. 46 cm
Gewicht: ~ 18 - 25 kg
Verwendung: Stöberhund, Begleithund
FCI-Gruppe 8: Apportierhunde - Stöberhunde - Wasserhunde Sektion 2 Stöberhunde. Mit Arbeitsprüfung.
Allgemeines Erscheinungsbild: Gut ausgewogen, edel, tüchtiger Jagdspaniel, gebaut für Aktivität und Ausdauer.
Verhalten/Charakter (Wesen): Außergewöhnlich gelehrig, lebhaft, feinfühlig, selbständig.
Der Field Spaniel präsentiert sich in edler Silhouette
Geschichtlicher Abriss
Der wohl nobelste Spaniel aus der Spanielfamilie sollte vor allem eines sein „edel“!
Der Field Spaniel entstand nach Überlieferungen vor ungefähr 150 Jahren aus einer Kreuzung von Sussex Spaniels, Cocker Spaniels und auch Springer Spaniels.
Seit den 1960er Jahren steigen die Eintragungszahlen wieder langsam an. Vor allem in den letzten 20 Jahren bemühen sich eine handvoll Züchter weltweit den Field Spaniel zu züchten und an Popularität gewinnen zu lassen. Sah man ihn in seinem Heimatland England teilweise gar nicht mehr auf Ausstellungen, so steigen die Meldezahlen langsam wieder an. Möchte man viele Fields auf einer Ausstellung sehen, lohnt sich ein Besuch auf Crufts oder der jährlichen Klubschau der Field Spaniel Society in England.
Der Field ist ein echter „Naturbursche“, aktiv und unermüdlich dabei stets neugierig. Der Standard beschreibt ihn als idealen Jagdbegleiter oder als Begleiter auf dem Land – nicht aber für die Stadt. Diese Ansicht erscheint allerdings etwas veraltet. Durch sein ausgewogenes, elegantes und edles Erscheinungsbild hat er sich in das ein oder andere Herz eines Städters geschlichen und ist aufgrund seiner Eigenschaft als Begleithund auch in „Groß“-Städten zu Hause. Als treuer Begleiter ist er ein sehr liebevoller und sensibler Spaniel, der gerne von „seinen“ Menschen umgeben ist.
Das äußere Erscheinungsbild wird im Standard als „noble – edel“ bezeichnet. Die Bezeichnung als „edel“ ist demnach auch das Schlüsselwort für einen Field. Für Frank Kane[1] sollte der Field Spaniel vor allem drei Merkmale vereinen: Kopf, Balance und Bewegungsablauf. Der Kopf eines Fields sollte laut Standard den Eindruck von vornehmender Herkunft, Charakter und Adel besitzen. Dabei ist typischerweise das Hinterhauptbein stark ausgeprägt. Der Stopp ist hingegen nur mäßig ausgebildet. Der Körper sollte nicht quadratisch, sondern eher gestreckt mit einem kräftigen starken Rücken sein. Ein weiteres Merkmal des Fields ist sein ansprechendes Haarkleid. Es ist lang, glatt, glänzend und von seidiger Beschaffenheit. Unerwünscht ist ein lockiges, kurzes und drahtiges Haarkleid. Jedoch sollte es dicht und wasserfest sein. Am häufigsten sieht man den Field in einem Leberbraun (in den unterschiedlichsten Schattierungen), gefolgt von reinem Schwarz sowie eher selten in Roan (geschimmelt). Jeder diese Farben ist auch erlaubt mit Loh-Abzeichen.
Der Field Spaniel ist ein echter „Dual Purpose“ Spaniel, dass bedeutet das er sowohl im Ausstellungsring als auch bei der jagdlichen Arbeit im Feld überzeugt oder eben als treuer Begleiter mit „seiner“ Familie. Man sollte jedoch sehr früh mit dem Training beginnen. Da er insgesamt sehr lange benötigt, bis er ausgereift ist. Aus diesem Grund sollte auch das Training behutsam und „Schritt für Schritt“ erfolgen. Er ist eher nicht der geborene Apportierer, aber wenn er einmal gelernt hat zu apportieren, vergisst er es nie und wird zu einem idealen Jagdbegleiter. Ein Jagdbegleiter mit einer exzellenten Nase, gewollt durchs Dickicht zu gehen, hervorragenden Schwimmfähigkeiten und sehr ausdauernd, gepaart mit einem weichen Maul und somit ideal für die Jagd auf Federwild.
Der Field reiht sich mit seinen 46cm in die mittlere Größe der Spanielfamilie ein und ist somit der ideale, vielseitige Begleithund in edler Silhouette.
[1] Anmerkend: Frank Kane ist einer der bekanntesten Richter in England.